SORGERECHTSVERFÜGUNG
Eine Sorgerechtsverfügung ist ein rechtliches Dokument, in dem Eltern festlegen, wer das Sorgerecht für ihre minderjährigen Kinder übernehmen soll, falls sie selbst (z. B. durch Tod oder dauerhafte Handlungsunfähigkeit) nicht mehr dazu in der Lage sind. Sie dient dazu, die Versorgung und das Wohl der Kinder im Ernstfall sicherzustellen und den eigenen Willen in Bezug auf die Betreuung der Kinder verbindlich zu machen.

Zweck der Sorgerechtsverfügung
Die Sorgerechtsverfügung ist besonders wichtig, um:
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die Zukunft der Kinder im Ernstfall abzusichern,
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eine Person des Vertrauens als Vormund für die Kinder zu benennen,
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rechtzeitig zu vermeiden, dass das Familiengericht eine Person auswählt, die Sie nicht als geeignet ansehen.
Das Gericht ist an die Sorgerechtsverfügung gebunden, sofern die genannte Person geeignet ist, das Kindeswohl zu gewährleisten.
Die Sorgerechtsverfügung sollte folgende Punkte klar regeln:
1. Benennung eines Vormunds
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Eltern können eine oder mehrere Personen vorschlagen, die das Sorgerecht übernehmen sollen.
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Es können auch Ersatzpersonen benannt werden, falls die Hauptperson nicht zur Verfügung steht.
2. Ausschluss bestimmter Personen
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Sie können festlegen, wer auf keinen Fall das Sorgerecht übernehmen soll, und die Gründe dafür darlegen (z. B. Konflikte oder mangelnde Eignung).
3. Begründung der Entscheidung
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Eine kurze Erklärung, warum die genannte Person besonders geeignet ist (z. B. familiäre Nähe, Vertrauensverhältnis, Lebenssituation).
4. Zusätzliche Wünsche und Hinweise
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Eltern können auch konkrete Anweisungen geben, wie die Kinder aufwachsen sollen, z. B. in Bezug auf Wohnort, Erziehung, Werte, Religion oder Schule.
Form der Sorgerechtsverfügung
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Schriftform: Die Verfügung muss schriftlich verfasst und von beiden Elternteilen unterschrieben sein.
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Notarielle Beglaubigung: Sie ist nicht zwingend erforderlich, erhöht jedoch die rechtliche Verbindlichkeit und erleichtert die Anerkennung.
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Verwahrung: Die Verfügung sollte sicher aufbewahrt werden,
Wann tritt eine Sorgerechtsverfügung in Kraft?
Die Verfügung tritt erst dann in Kraft, wenn die Eltern nicht mehr in der Lage sind, das Sorgerecht auszuüben, beispielsweise durch Tod oder dauerhafte schwere Erkrankung. Das Familiengericht prüft die Verfügung, berücksichtigt sie in der Regel und bestellt den genannten Vormund, wenn er für die Aufgabe geeignet ist.
Vorteile einer Sorgerechtsverfügung
1. Sicherung des Kindeswohls: Eltern können sicherstellen, dass ihre Kinder in vertrauensvolle Hände kommen.
2. Klare Regelung: Vermeidung von Unsicherheiten und möglichen Streitigkeiten innerhalb der Familie.
3. Berücksichtigung des Elternwillens: Das Gericht wird Ihre Entscheidung vorrangig berücksichtigen.
Wichtige Hinweise zur Sorgerechtsverfügung
1. Regelmäßige Überprüfung: Die Lebensumstände (z. B. bei Ihnen oder der benannten Person) können sich ändern. Aktualisieren Sie die Verfügung bei Bedarf.
2. Transparenz: Sprechen Sie mit der Person, die Sie als Vormund einsetzen möchten, und stellen Sie sicher, dass sie diese Aufgabe übernehmen möchte und kann.
3. Kindeswohl im Mittelpunkt: Das Familiengericht prüft stets, ob der genannte Vormund das Wohl des Kindes gewährleisten kann.
4. Vereinbarkeit mit Testament: Wenn Sie ein Testament haben, sollten die Angaben zur Sorgerechtsverfügung damit übereinstimmen.